Du liest den Text 10 Mal und weißt am Ende immer noch nicht richtig, was drin steht. Kommt dir bekannt vor? Wissenschaftliche Texte sind manchmal etwas kryptisch geschrieben. Wissenschaftliche Literatur und Fachtexte lesen und verstehen ist nicht das Gleiche wie einen Roman zu lesen.
Daher ist es für gute Noten im Studium wichtig zu wissen, wie man wissenschaftliche Literatur liest und auch bearbeitet. Denn irgendwie muss das Gelesene den Weg in deine Hausarbeit, Seminar- oder Abschlussarbeit finden. Genau das erfährst du in diesem Beitrag. Und zwar mit einer sehr effizienten Methode.
Für das Verständnis wissenschaftlicher Literatur ist es erforderlich, dass die Leser:in sich aktiv mit dem Text auseinandersetzt. Dabei müssen die wichtigen Thesen, Begriffe, Definitionen und Argumente im Text identifiziert und in den Kontext zu vorhandenem Wissen und weiteren Quellen gesetzt werden. In Kombination werden die Inhalte der verschiedenen Quellen analysiert und für den eigenen Text neu formuliert.
Solltest du diesen Beitrag jetzt lesen oder erst, wenn es an der Zeit ist die Abschlussarbeit zu schreiben?
Und zwar darum:
Ja, MaxQDA ist ein kostenpflichtiges Programm. Die längste Studierendenlizenz gilt für 24 Monate. Das heißt, es kann sein, dass du im Laufe deines Studiums mehrmals eine Lizenz erwerben musst, wenn du MaxQDA immer nutzen möchtest. Ich kann es dir trotzdem nur ans Herz legen. Die Zeit, die dir das Tool erspart, ist massiv.
Vielleicht hat deine Hochschule eine Lizenz, die du nutzen kannst. Aber auch wenn das nicht der Fall ist, wenn du regelmäßig Hausarbeiten etc. schreiben musst, dann lohnt sich MaxQDA auf jeden Fall. Und wenn du bereits kurz vor der Abschlussarbeit stehst, dafür gibt es eine 6-monats-Lizenz. Das passt also.
Unterstützung bei der Literaturarbeit
Hilfreich bei diesem Buch sind besonders die Bereiche „Lesen und Notieren“ und „Wiedergabe im eigenen Text“.
Wie soll ich etwas umformulieren, sollte ich es überhaupt? Was wird zusammengefasst, was wörtlich zitiert? Dies Buch gibt allein auf knapp 30 Seiten Hilfestellung zum Bereich Wiedergabe.
Die Kurzzusammenfassung hat dir schon einen groben Überblick gegeben über die Dinge die du tun musst. Allerdings reicht das natürlich für die Umsetzung nicht aus. Daher findest du hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung
Du kannst natürlich einen Text von oben nach unten durchlesen und schauen, was hinterher hängen bleibt. Gerne durchgeführte Methode. Aber nicht zielführend. Genausowenig ist es zielführend, jeden einzelnen Absatz durchzulesen und zusammenzufassen.
Wenn es etwas im Studium zur Genüge gibt, dann ist es nämlich Literatur. Und das Ziel kann es nicht sein, alle angegebenen Werke von vorne bis hinten zu lesen. Wenn du für deine Abschlussarbeit 100+ Quellen hast, dann hast du mit dem Lesen ordentlich zu tun. 20-30 Quellen für die Hausarbeit ist auch schon viel, wenn jedes Journal 20 Seiten hat.
Mein Ziel ist es, dir einen Weg zu zeigen, der weniger Zeit benötigt und bessere Ergebnisse liefert. Du sollst also nur genau das lesen, was du auch wirklich brauchst. Schließlich hast du ja keine Zeit im Überfluss, sondern eigentlich permanent zu wenig, oder?
Die folgenden Inhalte suchst du in den Texten. Nicht immer sind alle Bestandteile enthalten. Die Suche ist aber immer ähnlich.
Dies sind die drei Bereiche, die du in jedem Text suchst. Wenn du dich darauf fokussiert, die Fragen nach diesen Bereichen zu beantworten, wirst du Texte in Zukunft komplett anders bearbeiten.
Potentiell können alle diese Inhalte im ganzen Text verstreut sein. Aber meist werden wissenschaftliche Texte nach einem ähnlichen Schema geschrieben. Daher kannst du auch nach einem ähnlichen Schema suchen.
Jetzt weisst du was du suchen musst, wo du suchen musst und wie du beim Suchen vorgehst. Im nächsten Schritt geht es an die eigentliche Arbeit.
To-Do: Schreibe alles raus, was du zu dem Thema bereits weißt.
Dies dient dazu, dass du deine Grundlage definierst. Und zwar für dein Gehirn und nicht zwingend zur Weiterverarbeitung. Durch das Wiederholen deines Wissens zum Thema wird es dir leichter fallen, die Inhalte in den Texten aufzunehmen.
An dieser Stelle muss ich kurz nach analoger und digitaler Literatur trennen. Das Prinzip ist zwar ähnlich, aber besonders beim ersten Mal ist es etwas detaillierter sinnvoller.
Ich möchte dir hier kurz ein Horror-Szenario beschreiben: du schreibst deine Abschlussarbeit und hast 100 analoge Quellen um dich rumliegen. In allen ist mit Markern und Stickern das Wichtige festgehalten und markiert. Wenn du jetzt am Ende von Quelle 100 noch einmal wissen willst, was in 1-10 drin steht, musst du alle einzeln zur Hand nehmen und hoffen, dass du alle Markierungen findest. Bitte mach das nicht. Auch nicht für 20 Quellen.
To-Do: Erstelle zu deinen gefundenen Stellen ein möglichst einfaches und digital weiterverwendbares Exzerpt:
MaxQDA To-Do: Im Anschluss importierst du die Datei in deine MaxQDA-Datei. Benenne die Datei wie folgt: YYMMDD_Thema und erstelle jeden Tag eine neue Datei. Falls sich Fehler eingeschlichen haben, kannst du immer auf einen vorherigen Stand zurückgreifen.
To-Do: Importiere die Quellen und markiere das Wesentliche direkt im Programm als Code.
To-Do II zu den analogen Exzerpten: Ordne sie auch den schwarzen Codes zu.
Die Bibel zum wissenschaftliche Arbeiten und zitieren
Auf 50 Seiten widmet sich Dr. Dr. Theisen der Materialauswahl und Materialauswertung.
Recherche, Zitieren und Vorgehensweise wird in der mittlerweile 18. Ausgabe natürlich auch mitgeliefert.
Bist du mit der digitalen Bearbeitung nun fertig? Nein, denn bisher hat dich die Codierung keinen Schritt weitergebracht. Das kommst jetzt.
Du hast deine gesamte Literatur einmal durchgearbeitet. Spätestens an dieser Stelle solltest du bereits deine Gliederung haben. Wenn das noch nicht der Fall ist, dann mach sie jetzt. Wenn du dazu etwas Unterstützung brauchst, dann nimm dir zur Erstellung der Gliederung noch einmal die Checkliste aus dem Beitrag: Ohne Fehler durch die Hausarbeit zur Hand oder die Trello-Vorlage für Hausarbeiten aus dem gleichnamigen Beitrag. Das gibt dir eine grobe Richtung, wie die Kapitelstruktur aufgebaut sein sollte.
To-Do:
Und jetzt kommt der Punkt, warum du auf jeden Fall MaxQDA nutzen solltest. Denn dies ist so ziemlich die einfachste Art, wissenschaftliche Texte und Fachliteratur in deine Arbeit einzuarbeiten. Und zwar OHNE, dass du dabei Fehler machst oder irgendwas wichtiges vergisst. Oder dich an irgendwas dunkel erinnerst und nicht mehr weisst, wo es stand. Das ist vorbei.
To-Do:
Und jetzt musst du eigentlich nur noch an den Hinweisen entlang deinen Text runterschreiben!
To-Do II:
Wenn keine Codierungen aus der Gliederung mehr vorhanden sind, hast du alle Quellen verarbeitet! Und definitiv nichts vergessen.
Deine Literaturbearbeitung ist fertig und fast auch schon deine Hausarbeit. Der Rest ist nur noch Feinschliff!
Ich empfehle dir bei jeder neuen Hausarbeit etwas Neues auszuprobieren, dann kannst du aus den vollen Möglichkeiten schöpfen, wenn es um deine Abschlussarbeit geht.
Die hier beschriebene Grundnutzung bedarf relativ geringer Einarbeitungszeit. Du kannst also direkt loslegen. Aber MaxQDA kann noch viel mehr. Daher bekommst du von mir ein paar Anregungen für deine künftige Nutzung. Diese Funktionen werden dir später bei deiner Abschlussarbeit die Arbeit leichter machen (vor allem bei qualitativer Forschung):
Noch detaillierter an die Forschung?
Silvio Gerlach erläutert die Grundlagen: was ist Forschung eigentlich, was wird von mir erwartet, wie komme ich von meiner Beobachtung zu einem Modell?
Dateien
Interviews
Export der Interviews
Die Vorgehensweise, die ich dir hier vorgestellt habe, habe ich leider erst während meines zweiten Masterstudium etabliert. Meine Bachelor-Thesis habe ich (bis auf Zotero) ohne weitere technische Hilfsmittel bearbeitet. Neun Interviews per Hand auszuwerten macht keinen Spaß. Hätte ich von Anfang an nach diesem System gearbeitet, dann hätte mir das massiv Zeit gespart. Und die Ergebnisse wären auch besser geworden.
Meine drei Hausarbeiten im M.Sc. Marketing & Communications mit zwei mal 1,0 und einmal 1,3 sprechen für das Vorgehen. Im LL.M. Unternehmensrecht, Mergers und Acquisitions waren es noch zwei mal 1,7 und einmal 2,7. Auch gut, aber nicht so gut.
Aber da war auch noch die Sache mit der Zeit. Mit diesem Vorgehen schreibe ich meine Hausarbeiten in ca. drei Tagen! Das kommt durch die zielgerichtete Suche nach den Inhalten. Aber vor allem auch durch die effiziente Einarbeitung der gefundenen Textstellen.
Die Investition MaxQDA lohnt sich also auf jeden Fall!
Beste Grüße
Patricia
* Die Beiträge auf RockyourStudium sind für dich kostenlos. Die aufwendige Arbeit, wie Interviews, Erhebungen aller Art, Analysen, Zusammenfassungen und Checklisten und auch die Betriebskosten der Seite, finanziere ich durch Affiliate-Links zu von mir empfohlenen Anbietern und Produkten. Wenn du auf einen solchen Link klickst und auf der Zielseite etwas kaufst, bekomme ich vom betreffenden Anbieter oder Online-Shop eine Vermittlerprovision. Es entstehen für dich keine zusätzlichen Kosten oder Nachteile beim Kauf. Du unterstützt damit den Aufbau dieser Seiten, die dir dein Leben im Studium leichter machen sollen.
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Patricia ist Wirtschaftsjuristin, Marketingtante, selbstständige Autorin und Gründerin von RockyourStudium. Als begeisterte berufsbegleitende Dauerstudentin (seit 2001) ist sie immer auf der Suche nach der optimalen und effizienten Lösung für jegliche Art von Studienproblemen.
Patricia ist Hundeliebhaberin, fährt gerne schnelle Autos (besonders in Schottland und gerne auch mal quer).