Viele Hochschulen bieten auch für berufsbegleitend Studierende mittlerweile englischsprachige Studiengänge und Auslandsprogramme an. Mein Bachelorstudiengang International Management an der FOM war ein zweisprachiger Studiengang. Mit zehn Studierenden habe ich in den Vorlesungen gesessen. Die Dozent:innen kannten jeden beim Namen. Verstecken – keine Chance.
Mehrsprachige Studiengänge haben meist deutlich weniger Student:innen als die einsprachigen Counterparts. Daher ist es wichtig für dich einzuschätzen, ob ein Studium auf Englisch nun für dich die richtige Option ist oder nicht. Dafür habe ich hier einige Antworten und Erfahrungen zusammengetragen.
Also „Wie schwer ist ein berufsbegleitendes Studium auf Englisch“?
Mit einer guten Vorbereitung und einer korrekten Einschätzung deiner Sprachkenntnisse ist ein Studium auf englisch machbar! In der Vorbereitung suchst du eine Studienform, die deinen derzeitigen Englischkenntnissen entspricht. Während des Studiums hast du dann Zeit, deine Sprachkenntnisse auszuweiten und den für das Studium notwendigen Spezialwortschatz zu erlernen. So stellst du sicher, dass dein Wortschatz und die Anwendung auch für die Abschlussarbeit und das Kolloquium ausreichen.
Die angebotenen Studiengänge haben unterschiedliche Anforderungen an die Sprachkenntnisse und auch unterschiedliche Sprechanteile. Du kannst mit einer ordentlichen Studiengangswahl dafür sorgen, dass das Studium deinen Sprachkompetenzen entspricht.
Die Studieninhalte an sich sind nicht anders als die Inhalte eines Studiums auf Deutsch. Doch im Unterschied dazu werden nicht nur Quellen und Texte auf Englisch gelesen, sondern auch die Teilnahme in der Vorlesung findet vornehmlich auf Englisch statt. Es wird für die Teilnahme ein gutes bis sehr gutes Lese- und Hörverständnis und freie Sprechfähigkeit erwartet.
Je nach den vorhandenen Englischkenntnissen kann dies das Studium deutlich schwerer gestalten. Wichtig ist hierbei der aktive Wortschatz, das heißt wie kannst du die Sprache selber anwenden. Die Anforderungen sind genau an diesem Punkt im Studium deutlich höher als in der Schule. Du kannst jedoch anhand der Studiengangswahl steuern. Wenn du keine Präsenzvorlesungen (oder online-Äquivalent) hast, dann kann auch keine mündliche Beteiligung eingefordert werden. Aber am Ende bitte das Kolloquium nicht vergessen. Spätestens da solltest du frei sprechen und diskutieren können.
Um ein englischsprachiges Studium absolvieren zu können, musst du neben der formalen Studienzugangsberechtigung (Abitur etc.) die notwendigen Sprachkenntnisse mittels eines Sprachtests nachweisen. Gängige Tests sind zum Beispiel IELTS (International English Language Testing System) oder TOEFL (Test of English as a Foreign Language). In Ausnahmefällen werden (je nach Hochschule) auch weitere Nachweise akzeptiert wie Auslandsaufenthalte.
To-Do: Analysiere deinen Sprachlevel und deine generellen Stärken!
To-Do: Mach dir eine Übersicht der infrage kommenden Studiengänge und Anbieter!
To-Do: Gleiche deine Voraussetzungen mit den Studiengängen ab!
To-Do: erstelle dir einen Lernplan, der deine Sprachkenntnisse optimal an dein Studium anpasst!
Am besten nutzt du dafür eine Kombination aus Fachliteratur, Film und Büchern. Das eigene Fernsehverhalten umzustellen, ist dabei am einfachsten. Kleiner Nebeneffekt: im Original bekommt man viel mehr Feinheiten mit. Zum Beispiel, wenn ausländische Schauspieler sich bemühen Deutsch zu sprechen. Teilweise sehr amüsant.
Hier zeige ich dir anhand meiner ersten Hausarbeit im B.A. International Management, wie die Korrekturvorschläge der ersten beiden Tools aussehen:
Beide Tools gibt es in einer kostenlosen Variante. Damit kannst du bei Seminararbeiten, die du zuhause schreibst, diverse Dinge gerade rücken. Ein Lerneffekt für zukünftige Arbeiten kann sich dadurch auch ergeben.
Fremdsprachenkenntnisse sind in vielen Berufen von Vorteil. Sie tauchen bei der Bewerbung meist aber nur in der entsprechenden Spalte im Lebenslauf auf. Zusätzlich lernst du in der Schule meist nur für umgangssprachliche Situationen. Ein zweisprachiges Studium erfüllt somit gleich mehrere Zwecke:
Besonders die letzten beiden Punkte solltest du nicht unterschätzen. Arbeitgeber schätzen Mitarbeiter, die bereit sind, sich voll einzusetzen. Das wird allein durch das berufsbegleitende Studium unter Beweis gestellt. Wenn du jetzt noch auf Englisch studierst, dann hebt dich das noch deutlicher von deinen Mitbewerbern ab.
… du hast dich gut auf den Test vorbereitet und ein gutes Ergebnis erzielt. Herzlichen Glückwunsch. Die Anforderungen im Test sind jedoch nicht mit denen im Studium gleichzusetzen. Der Test allein gibt dir über deinen potenziellen Erfolg nicht genug Aufschluss. Daher sei bei deinem Eigenassessment ehrlich zu dir. Besonders im Erstellen von schriftlichen Prüfungsleistungen solltest du deine Kenntnisse und den damit erforderlichen zeitlichen Mehrbedarf realistisch einschätzen.
… berufsbegleitende Studiengänge auf Englisch sind meist nicht die voll besetztesten Studiengänge. Wenn Du im freien Sprechen nicht so fit bist und dir einen Präsenzstudiengang ausgesucht hast, dann kann das mit der (mangelnden) mündlichen Beteiligung unter Umständen auffallen. Es gibt zwar meist keine mündlichen Noten, aber wenn nur 10 Studenten im Raum sitzen, dann ist es relativ einfach für den Dozenten, sich Namen zu merken. Da könnte eine Einschätzung dann auch auf andere Prüfungsleistungen abfärben.
… Die Anzahl der Studenten ist auch für das Zustandekommen des Studienganges wichtig. An der FOM gibt es unter anderem eine Mindeststudentenzahl. Die muss erreicht werden, damit der Kurs gestartet wird. Überlege dir daher einen alternativen Studiengang für alle Fälle, damit du schnell umschwenken kannst. Die Absagen, dass ein Studiengang nicht stattfindet, kommen erst kurz vor Schluss.
Beste Grüße und viel Erfolg beim Studieren!
Patricia
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Patricia ist Wirtschaftsjuristin, Marketingtante, selbstständige Autorin und Gründerin von RockyourStudium. Als begeisterte berufsbegleitende Dauerstudentin (seit 2001) ist sie immer auf der Suche nach der optimalen und effizienten Lösung für jegliche Art von Studienproblemen.
Patricia ist Hundeliebhaberin, fährt gerne schnelle Autos (besonders in Schottland und gerne auch mal quer).