Es ist mal wieder soweit. Du musst für dein Studium eine Hausarbeit anfertigen. Und entweder hast du so lange prokrastiniert, dass das jetzt schnell gehen muss oder es nervt dich einfach an, dass für Hausarbeiten immer soviel Zeit drauf geht. Über Wochen hängt sie dir im Nacken und macht dir ein schlechtes Gewissen. Das macht keinen Spaß.
Ganz ehrlich. Ich kann das nachvollziehen. Nach 12 Hausarbeiten und 3 Abschlussarbeiten kenne ich sowohl die Aufschieberitis (leider nur zu gut) als auch das schlechte Gewissen. Damit ist aber jetzt Schluß!
Eine Hausarbeit kann man in 2 Tagen schreiben, wenn sowohl die richtige Vorbereitung, technische und methodische Vorkenntnisse, Vorlagen und Arbeitsabläufe zusammenspielen.
Damit das bei dir demnächst der Fall ist, zeige ich dir in dieser Anleitung, wie du das machst. Und solltest du noch nicht alles notwendige Wissen haben, so kannst du dich trotzdem an dem Plan entlanghangeln und deine Fähigkeiten nach und nach ausbauen, bis du bei den 2 Tagen ankommen bist (oder eben bei deiner Abschlussarbeit).
NOTE: 1,3
Benotung - Hätte ich mir selbst eine 1,3 gegeben? NEIN!
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NOTE: 1,0
Benotung
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Es gibt eine Reihe von notwendigen Fähigkeiten, die du brauchst, um eine Hausarbeit in 2 Tagen zu schreiben. Eigentlich brauchst du sie (zum Teil) auch für jede Hausarbeit, die du in 2 Wochen oder in einem Monat schreiben sollst. Aber wenn es schnell gehen soll, dann sollten diese Fähigkeiten bereits ausgefeilt sein.
Vorlagen sind dein Freund, wenn es um Hausarbeiten und Abschlussarbeiten geht. Auch wenn die Inhalte und der Umfang unterschiedlich sind, so sind die Prozesse doch ähnlich. Und es einfacher, sich ein Schema F zu stricken und das immer wieder abzuarbeiten als sich Monate/Jahre nach der letzten Arbeit neu in den Ablauf reinzuarbeiten.
Ganz selten wird bei Beiträgen zu effizienten Hausarbeiten das Thema Technik angesprochen. Sie hat aber einen großen Einfluss darauf, wie effizient du überhaupt arbeiten kannst.
Monitor Real Estate (Bildschirmfläche)
Es gibt Studien zu Office Ausstattung und Bildschirmfläche und den Effekt mehrerer Monitore. Auch wenn die letzte verfügbare Studie etwas veraltet ist und von 19“ Monitoren spricht. Ab 19“ stellt sich erst ein Zustand produktiver Arbeitsfähigkeit ein. Und dann ist es nur ein Bildschirm.
Je mehr Fläche du hast, desto mehr Dinge kannst du gleichzeitig sehen und verarbeiten.
Teste mal aus, ob du auf bestimmten Tastaturen besser schreiben kannst.
Jahrelang hatte ich eine XL Mac Tastatur. Dann kam der Gaming PC und damit eine neue Tastatur. Nach 2 Tagen habe ich nur noch damit geschrieben. Auch am MAC.
Auf der Mac Tastatur trotz schnellem Tippens ständig Fehler, bei der anderen flachen Tastatur wurde es von jetzt auf gleich besser.
Ja, du brauchst Internet.
Schnell und ohne Aussetzer!
Wenn du in den letzten zwei Tagen vor Abgabe eine Hausarbeit schreiben willst und dann das Internet ausfällt, dann hast du ein Problem.
(* = Affiliate-Link / Bildquelle: Amazon-Partnerprogramm)
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Pausen sind für deine Produktivität wichtig. Vor allem, weil du in diesen zwei Tagen viele Stunden mit hochkonzentrierter Arbeit verbringen wirst. Aber: zu viele Pausen sind kontraproduktiv. Pomodoro fliegt an diesen beiden Tagen bitte aus dem Fenster. Es ist Zeit für Deep Work!
Wichtig: In der Pause gedanklich nicht mit der Hausarbeit beschäftigen, sonst fehlt dir der Erholungseffekt.
Das Schema ergibt sich aus den weiteren Teilen dieser Anleitung. Den Prozess kannst du für weitere Arbeiten immer wieder von vorne durchlaufen. Aber vielleicht hast du bereits bestimmte Vorgehensweisen, wie du die Recherche durchführst. All diese Abläufe runterschreiben und bereitlegen.
Du musst aber nicht bei Null anfangen, denn ich habe für dich schon bei Trello eine Grundstruktur angelegt. Diese findest du in dem Beitrag Organisation deiner Abschlussarbeit. Dort findest du auch gleich eine Vorlage für Hausarbeiten. Trello ist in der Grundfunktion kostenlos. Mehr brauchst du bei Trello für die Hausarbeit auch nicht.
Außerdem gibt es in diesem Beitrag ganz unten eine Checklist zum Download: Hausarbeit ohne Fehler. Dort findest du eine Gliederungsübersicht mit Inhalten und weiteren Tipps, damit du in der Kürze der Zeit nicht noch unnötige Fehler machst.
Mittlerweile arbeite ich mit ClickUp und erstelle da gerade ein Template für Hausarbeiten und Abschlussarbeiten.
Einen Ausschnitt siehst du schon in der Galerie. Wenn du daran Interesse hast, sende mir eine Email an info@rockyourstudium.de mit dem Betreff „ClickUp Template“.
Ich sende dir eine Benachrichtigung, sobald Template und Erklärungvideos fertig sind.
Preis für das Template: 10€
Es ist wichtig, die Augaben klar zu trennen und nicht in einem ständigen Verbesserungs-/Nachschauloop zu versacken. Also erst eine Sache fertig machen und dann geht es an die nächste Aufgabe. Multitasking ist in diesem Fall nicht dein Freund für gesteigerte Produktivität.
Als erstes musst du dir klar werden, was du für Informationen in der Arbeit bereitstellen musst:
Du musst Fragen beantworten bzw. Inhalte darstellen können anhand der Quellen, die du sammelst. Das bedeutet, dass du sowohl bei der Recherche als auch bei der Analyse der Quellen immer kurz die unterschiedlichen Blickwinkel betrachten musst.
Zum Beispiel:
Wichtig ist, dass du nicht in der Literaturrecherche versackst, sondern schnell und fokussiert auf genau die Quellen stößt, die du brauchst. Nur Grundlagenbücher reichen nicht. Nur Fachbücher reichen nicht. Nur Journals reichen nicht. Die Mischung machts.
Aber du brauchst eben auch keine 50 Quellen für eine Hausarbeit!
TIPP Nr. 1: Wenn es eine Quelle nicht digital gibt, verwirf sie. Vergeude keine wichtige Zeit mit einer langwierigen Suche, sondern fokussiere dich auf die Quellen, die sofort digital abrufbar sind.
TIPP Nr. 2: Lege dir frühzeitig die Links für die Literaturrecherche zurecht. Mittlerweile haben (fast) alle Browser ein Tabmanagement. Lege dir den Reiter Recherche an und speichere die Datenbanken ab.
TIPP Nr. 3: Präferiere bei den Links Datenbanken ohne Bezahlschranke.
Tipp Nr. 4: Fang nicht mit Google Scholar an. Dort findest du zwar viel, aber du kannst die Ergebnisse nicht nach Relevanz einschätzen und auch nicht schnell einsehen. Google Scholar ist am Anfang ein Falle zum Versacken und bietet keine Treffergenauigkeit.
Skript: hier gibt es meistens Empfehlungen zu Grundlagenbüchern
Grundlagenbücher: in den einzelnen Kapiteln wird meist auch direkt auf passende Fachbücher verwiesen.
Wikipedia: wenn es einen Eintrag zu deinem Thema einen Beitrag gibt, lohnt sich der Blick in die Quellenangaben. Welche aktuellen Quellen werden genannt? Diese eignen sich gut für den Einstieg in Schritt 4.
Wenn du über Schritt 1-3 schon eine wirklich gut passende Quelle gefunden hast, dann gibst du die jetzt in connectecpapers.com ein.
Wenn du keine passende Quelle in 1-3 gefunden hast, gehst du mit deinem zum Thema gehörigen Begriffen zu connectedpapers.com und suchst, bist du das erste Paper hast, was wirklich „on point“ ist. Danach Schritt 1-3 in connectedpapers befolgen.
Mit diesen Ergebnissen gehst du zu semanticscholar.org. Dort erfährst du wie qualitativ hochwertig und relevant deine Quellen sind.
Solltest du bis hierhin keine passende Quellen gefunden haben, kann das daran liegen, dass dein Thema nicht in diesen Datenbanken ausreichend vertreten ist. Dann gehst du zu dieser Datenbankübersicht auf Wikipedia und suchst nach einer Datenbank, die genau auf dein Thema ausgerichtet ist.
Diese Suche mit Fokus auf die Fragen, die beantworten können musst und Blick auf die Menge an Quellen, die du brauchst, sollte nicht mehr als 1h dauern! Maximal 2.
Das war ein bisschen schnell und möchtest es genauer wissen? Ich hab da mal was vorbereitet...
Nicht alles, was du findest, ist wert in deine Arbeit aufgenommen zu werden.
Daher prüfe die Quellen auf:
Internetquellen bekommen eine Sonderbehandlung:
Ja natürlich kannst du das ganze auch per Hand auswerten, aber das ist weder effektiv noch effizient. Vor allem nicht, wenn du in zwei Tagen fertig werden willst. Das hier erklären zu wollen, würde dem ganzen nicht gerecht werden.
Aber ich hab das für dich:
Einmal diesen Beitrag: „So analysierst du wissenschaftliche Texte im Studium“, und das Video rechts, wo ich dir genau zeige, wie die Analyse mit MaxQDA funktioniert und die Vorlagen von oben:
Benutze für die Verwaltung der Quellen bitte direkt von Anfang an ein Literaturverwaltungsprogramm. Quellenverwaltung, Fußnoten und Literaturverzeichnis können nur in die Hose gehen, wenn das unvorbereitet unter Zeitdruck gemacht wird.
Brauchst du bei der Entscheidung noch ein bisschen Hilfe? Dann kannst du im Vergleich Literaturverwaltungsprogramme nachlesen.
(* = Affiliate-Link / Bildquelle: Amazon-Partnerprogramm)
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Du hast die Literaturrecherche und Analyse durchgemacht und damit eigentlich auch schon viele Dinge, die du durchdenken musst. Also musst du nicht bei null anfangen.
Bei dieser Frage musst du eigentlich nur noch abhaken, ob alle Erfordernisse der Gliederung erfüllst? Wenn nicht, musst du noch einmal in die Literaturrecherche zurück. Wenn ja, geht es weiter.
Du hast die Analyse mit dem Fokus auf das gemacht, was du in der Arbeit alles beantworten musst. Das heißt in deinem Gehirn hast du alle wichtigen Dinge mindestens einmal gesehen. Im besten Fall haben sich schon ganz viele Verbindungen und Gedanken zum Thema geformt, die über das Gelesene hinaus gehen. Ist das noch nicht der Fall, überflieg noch mal die codierten Stellen.
Danach schreib deine zusätzlich Gedanken auf und bring Ordnung rein.
Das Schöne bei MaxQDA: du kannst Subcodes bis zur x. Stelle einfügen. Das heißt du kannst die Kapitel-Codes soweit runterstrukturieren, bis sie eine Argumentationsabfolge bilden.
Also kombinierst du deine Gedanken mit den gefundenen Textstellen und machst genau das.
Roter Faden ich komme!
Jetzt kommt der eigentlich Kicker von MaxQDA. Du wählst für jedes Kapitel den passenden Code aus (gerne auch auf Argumentationsebene) und schreibst daran direkt runter. MaxQDA serviert dir nacheinander alle Quellen inklusive der Quellenangaben, so daß du nicht suchen musst und auch keine Nacharbeit mit Fußnoten hast, denn die kannst du sofort mit einfügen.
TIPP Nr. 1: Kopier die fertige MaxQDA Datei und lösche jede codierte Stelle, die du in der Arbeit verwendet hast (oder entschieden hast, dass du sie nicht verwenden möchtest). Am Ende sollte dann eine Datei mit 0 codierten Stellen überbleiben. Ergebnis: Du weißt, dass du nix vergessen hast und nicht aus versehen irgendeine Quelle im Literaturverzeichnis mit aufnimmst, die irgendwo untergegangen ist.
TIPP Nr. 2: Ich würde übrigens mit dem Hauptteil anfangen zu schreiben, dann Schluss und am Ende die Einleitung. Da die Einleitung die eigentliche Herleitung deiner Arbeit ist, du aber nicht lange Zeit hast, vorab alles zu sortieren, wird sich deine innere Argumentation vielleicht noch ändern. Das wird nicht zum Problem, wenn du in der Mitte anfängst.
Jetzt solltest du noch einmal kontrollieren, ob die Arbeit so wie ist, sinnvoll erscheint. Also selbst noch einmal lesen und nötigenfalls Korrekturen vornehmen. Danach gibts du die Texte seitenweise einmal an Languagetool.org, damit sich da nicht grobe orthografische oder grammatikalische Fehler eingeschlichen haben.
Und damit ist die Arbeit fertig. Fehlt nur noch der Upload/Druck.
Durch die Struktur in den Ordnern müsstest du schon alles griffbereit haben. Internetdateien (falls sie denn nötig gewesen sind, hast du hoffentlich in den passenden Ordner abgelegt?).
Zippen.
PDF erstellen.
Upload.
Fertig!
Ja, eine Hausarbeit in 2 Tagen ist machbar. Genauso wie eine Masterthesis in 28 Tagen. Ob das nun immer empfehlenswert ist? Naja, hätte ich mir mehr Zeit bei der LL.M. Master Thesis gelassen, wäre sie wohl besser als 2,0 geworden.
Probiere diesen Ablauf nicht bei deiner ersten Arbeit aus. Es sei denn du hast mind. 4 Wochen Zeit.
Nimm dir die Bestandteile aus der Anleitung die dir für dich den größten Erfolg versprechen. Niemand sagt, dass du es genau so machen musst wie ich.
Schau dir das Video zu MaxQDA an! Es ist mir unbegreiflich, wie im Zeitalter der Digitalisierung und des Internet 15.0 die Literaturverarbeitung für wissenschaftliche Arbeiten immer noch so durchgeführt wird wie vor 100 Jahren. Mach es besser.
MaxQDA hilft.
Schau dir auf jeden Fall den Prozess mit ConnectedPapers und SemanticScholar im Bereich Literatursuche an!
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Patricia ist Wirtschaftsjuristin, Marketingtante, selbstständige Autorin und Gründerin von RockyourStudium. Als begeisterte berufsbegleitende Dauerstudentin (seit 2001) ist sie immer auf der Suche nach der optimalen und effizienten Lösung für jegliche Art von Studienproblemen.
Patricia ist Hundeliebhaberin, fährt gerne schnelle Autos (besonders in Schottland und gerne auch mal quer).